Künstlerische Ausdruckskraft als Brücke: Musik & Malerei im Clearingverfahren
Mit dem Projekt „Transformers“ wurde 2025 die erfolgreiche Arbeit aus dem Vorjahr fortgesetzt. In der Clearingstelle Holzen hatten neu angekommene Jugendliche die Möglichkeit, sich mit Musik und Malerei kreativ auszuprobieren – ganz ohne Leistungsdruck, aber mit viel Raum für Ausdruck, Begegnung und Selbstwirksamkeit.
Ziel des Projekts war es, durch künstlerische Mittel einen Zugang zu Sprache, Emotionen und zum eigenen Ankommen in Deutschland zu eröffnen. Viele der Jugendlichen brachten eine enge Verbindung zu Musik aus ihren Herkunftsländern mit. Diese Leidenschaft wurde genutzt, um Barrieren abzubauen und gemeinsame kreative Prozesse anzustoßen: Popsongs wurden neu vertont, bekannte Melodien remixt, eigene Klangwelten erforscht und Eindrücke aus dem neuen Lebensumfeld zeichnerisch festgehalten. Texte entstanden in allen Sprachen, die den Jugendlichen zur Verfügung standen.
Zum Einsatz kamen professionelle audiovisuelle Materialien – von Grooveboxen über Mikrofone bis zur klassischen Gitarre. Das Experimentieren mit Klang, Technik und Stimme führte immer wieder zu starken Momenten der Selbstwirksamkeit: Die eigene Stimme im verstärkten Mikrofon zu hören, erzeugte Stolz, Mut und Präsenz im Raum.
Eine Präsentation der Ergebnisse war bewusst nicht vorgesehen. Im Mittelpunkt standen das freie Ausprobieren und der kreative Prozess selbst. Gleichzeitig wurde die Beziehungskontinuität betont: Die regelmäßigen Workshops machten sichtbar, dass kulturelle Teilhabe über punktuelle Angebote hinausgehen kann und dass Verlässlichkeit gerade im Clearingverfahren entscheidend ist.
Die wöchentlichen Workshops fanden von Januar bis April statt und boten Jugendlichen, die maximal drei Monate in der Einrichtung bleiben, eine konstante und sinnvolle Freizeitgestaltung – ein Angebot, das in der Clearingstelle Holzen sonst kaum vorhanden ist.
Projektleitung
Murat Kayı
Projektpartner*innen
AWO DORTMUND
Ort
Clearingstelle Holzen, Awo Dortmund, Steinhauser Weg 9
Das Projekt wird gefördert vom Land NRW.




