Der kleine Fuchs – Edward van de Vendel, Marije Tolman

Er ist ein kleiner Fuchs, mit allem, was dazugehört: neugierig, flink und mutig. Bezaubert von den beiden lila Schmetterlingen folgt er ihnen bedingungslos, grenzenlos, bodenlos. Er stürzt und beginnt zu träumen – von den schönsten Momenten seines Lebens. Ein kleiner Mensch findet den Fuchs, der beschließt, die Augen wieder zu öffnen.

Die Rahmenhandlung dieser äußerst charmanten und berührenden Geschichte vom kleinen Fuchs wird bildästhetisch bestimmt von dem gezeichneten Fuchs mit seiner neon-orangenen-Farbfüllung  in einem türkisfarbig kolorierten Foto einer Dünenlandschaft und dem kleinen Jungen mit seinem orangefarbenen Haar und seinem roten Jumpsuit.

Als Betrachter wird man sehr sinnlich in die Welt des kleinen Fuchses eingeführt. Auf den ersten fünf textlosen Doppelseiten fühlt man sich dank der ausdrucksstarken Bilder in die Vielfältigkeit seines Seins ein.  van den Vendel gibt dem Leser auf den nächsten Seiten auch nur fünf eher sachliche Sätze, bevor der Traum des kleinen Fuchses beginnt.

„Er ist wieder klein, so klein wie ein Äpfelchen.“ Mit diesem Satz beginnt die Erinnerungsreise des kleinen Fuchses, ästhetisch von der Rahmenhandlung u.a. durch sehr weiche Bleistiftzeichnungen in grün abgehoben. van den Vendels facettenreiche Sprache ermöglicht es dem Leser, die einzelnen Erfahrungen und Entdeckungen des bisherigen Lebens des Fuchses sinnlich mit zu erleben.

Ein Buch, das man riechen, schmecken und fühlen kann.

Ein Buch, das man sehen und lesen muss!

 

Buchtipp: Andrea Weitkamp, Literaturpädagogin (BVL)

Verlag: Gerstenberg Verlag 2020
Foto: (c) Gerstenberg Verlag