Aus dem Nachwort der Autorin: „Die Geschichte von Alice und Terry ist ausgedacht, die Residential Schools in Kanada existierten tatsächlich. Die Kinder der Ureinwohner wurden jahrzehntelang ihren Eltern weggenommen, um sie in oft weit entfernten Internatsschulen umzuerziehen. Die kirchlichen (meist katholischen) Wohnschulen bekamen den staatlichen Auftrag, ,den Indianer im Kind zu töten‘…“
Jugendliche Leser:innen gehen hier mit den beiden Kindern der Creek durch schreckliche Erlebnisse während der Zwangsbeschulung, die seit 1876 in Kanada existierte und von der ab 1920 alle Kinder der Ureinwohner erfasst wurden. Erzählt wird der mutige Weg von Alice Littlebird, die mit neun Jahren ihren Eltern weggenommen wird und in der Internatsschule eine Nummer wird. Voller Verzweiflung über ihr Leben dort, verletzt und schließlich mutig flüchtet sie mit ihrem älteren Bruder. Ihr Mut wird belohnt, es gibt ein gutes Ende – aber bis dahin sind es 230 spannende Seiten, auf denen Leserinnen und Leser mitfühlend und hoffentlich auch Wut gegen diese Ungerechtigkeit entwickelnd das Geschehen verfolgen.
Leser:innen, die realistische, historische Romane mögen und die mindestens zwei, drei Jahre älter als die Protagonistin sind, werden das Buch „fressen“.
Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)
Verlag: Peter Hammer 2020
Foto: © Peter Hammer