Eins der Bücher, die eine Ecke im Regal haben, in der man sie vergisst: Sie „schreien“ nicht mit buntem Schnitt oder dicken Rücken nach den jugendlichen Leser*innen. Sie kommen schmal und in sanften Farben daher und haben doch so viel zu sagen!
„Wenn wir doch nur Löwen wären“ gehörte dazu – bei mir zwei Jahre lang. Der Roman richtet sich an Jugendliche in der Pubertät. Die Protagonist*innen sind in der 7.Klasse einer Schule in Norwegen und erleben Verliebtsein, Eifersüchteleien und Konkurrenz, wie es in diesem Alter viele erleben. Malin, die Ich-Erzählerin, beschreibt dann aber auch, wie ein Konflikt ausbricht, der sich bis in die Elternschaft ausbreitet: Leona, die Neue in der Klasse, ist ein Mädchen im Körper eines Jungen und im Transitionsprozess. Die Skala der Verhaltensweisen, die alle an den Tag legen, die davon erfahren, ist breit!
Ein Jugendroman, der zur Reflexion anregt, der Lesenden gleichzeitig einen Spiegel vorhält und ihnen auch ein Fenster zur Realität öffnet. Fern von jeder Belehrung unterhaltsam und gut geschrieben!
Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)
Foto: © Luftschacht Verlag