„Unsichtbarkeit eingeschaltet, Käpten“
Die Invisible 2 schwebt durch die unendlichen Weiten des Universums. Besatzungsmitglieder sind Kapitän Bück, Offizierin Suki, der nüchtern analysierende Roboter Leutnant Bot und der fellige, leicht schluffige Honk. Honk ist Technischer Offizier und verfügt für alle, die des Honks nicht mächtig sind, über einen recht begrenzten Wortschatz. Kapitän Bück entschlüsselt freundlicherweise für uns. Der Unsichtbarkeitsmodus ist eingeschaltet – eigentlich ganz praktisch, denn Gefahr scheint zu drohen. Etwas weniger praktisch ist es allerdings, dass nun überall gnadenlose Dunkelheit herrscht. Wichtige Knöpfe können nicht mehr gefunden werden und die Mannschaft tapst etwas unbeholfen zwischen Kontrollzentrum, Maschinenraum und vermeintlicher Kantine umher, um das Problem zu lösen.
Und wenn hier vom Unsichtbarkeitsmodus die Rede, so ist dies in aller Konsequenz gemeint. Denn es herrscht auch für die LeserInnen absolute Schwärze, lediglich Sprechblasen sind zu sehen. Ein kleines bisschen Mitleid haben die Macher des Comics dann doch mit uns und haben die Sprechblasen farblich den einzelnen Teammitgliedern zugeordnet. Einmal, etwa in der Mitte des Comics britzelt kurz die Sichtbarkeit auf. Zunächst etwas verschwommen, dann klar, ehe alles wieder im Dunkeln versinkt. Am Ende ist es Honk, der einen recht simplen Weg aus der Finsternis findet. Ende gut, alles gut. Nun heißt es nur noch auf Rettung warten und die Zeit bis dahin mit einem Ründchen „Ich sehe was, was du nicht siehst“ überbrücken…
Das unsichtbare Raumschiff ist herrliches Kopfkino und der beste Beweis, dass ein Comic sogar ohne Bilder enormen Spaß machen kann.
Gerade frisch gegründet, hat sich der Hamburger Kibitz Verlag auf Kindercomics spezialisiert und man merkt dem Programm an, mit welcher Freude und Überzeugung die Macher bei der Sache sind!
Buchtipp: Isabel Helmerichs, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)
Verlag: Kibitz Verlag, 2021
Foto: © Kibitz Verlag