freilaufende dichter*innen – Martin Gries

Nach der Trennung ihrer Eltern und dem Umzug in eine Hochhaussiedlung verliert Ellen sich selbst. Zuerst stritten nur ihre Eltern, nun streitet auch sie nur noch mit ihnen. Zwischen den unausgepackten Kartontürmen in ihrem Zimmer zieht sie sich immer weiter zurück – Ellen ist im lebenshungerstreik. Sie ringt mit der Frage, wer sie wirklich sein darf – unabhängig von den Vorstellungen ihrer Eltern und der Welt um sie herum. 

Doch dann findet sie Haikus auf Gullydeckeln und geheimnisvolle Gedichtszeilen in ihrem Briefkasten. Wer steckt hinter diesen poetischen Botschaften? Auf der Suche nach den Straßenpoet*innen entdeckt Ellen mehr als nur die Verfasser*innen der Zeilen: Sie findet ihren eigenen Mut, die Kraft der Sprache, Freundschaft und ihre erste Liebe.

Mit poetischer abundzuversicht erzählt Martin Gries vom Erwachsenwerden und der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. freilaufende dichter*innen hinterlässt ein wohliges, leises Gefühl – voller Wärme und Hoffnung. Obwohl das gesamte Buch ein poetisches Kunstwerk ist, werden auch jene, die mit Poesie bisher wenig anfangen konnten, es verschlingen.

Buchtipp: Stella Ahmeti, Literaturwissenschaftlerin, Projektmanagerin jugendstil nrw

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