Hier kommt die Hatze: Verrückte Vorlesegeschichten – Sylvia Englert, Sabine Dully

Mia ist mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Benny gerade umgezogen und fühlt sich noch nicht so richtig angekommen im neuen Zuhause. Und sie hätte jetzt so gerne ein Haustier! Aber weder ihr Wunsch nach einem Hund, noch der nach einer Katze stößt bei den Eltern auf Gegenliebe und so ruft sie wütend: „Dann will ich eben eine Hatze!“

Mit Hatzen ist das so: Wenn man sie ruft, stehen sie eines Tages vor der Tür und ziehen ein. Mias Hatze kommt mit Koffer, ist ein lustiges und niedliches Tier, doppelt so groß wie der Kater von nebenan mit einem buschigen Hundeschwanz und sie hat vor allem ihren ganz eigenen Kopf! Sie will Kaffee kochen, singt freche Lieder und markiert ihr Revier mit allen möglichen Sachen im Wohnzimmer. Woher sie gekommen ist, weiß niemand, aber für Mia ist sie eine große Hilfe bei der Eingewöhnung in der neuen Umgebung! „Auch wenn sie ein bisschen schwierig zu halten sind, Hatzen sind wirklich praktische Tiere, denkt Mia.“ Die Hatze ist so lange für Mia da, bis diese im neuen Kindergarten Freunde gefunden hat, dann zieht sie weiter. Ein klassischer Begleiter auf Zeit, zauberhaft, aber für alle sichtbar und Mia und sie können sich auch mit Worten unterhalten.

Eigentlich ist „Hier kommt die Hatze“ eine Vorlesegeschichte, deren Kapitel jedoch jeweils mit einer abendlichen Hoffnung, einem Ausblick auf den nächsten Tag oder auch dem Einschlafen von Mia enden. Man kann sie also gut einzeln vorlesen. Die Geschichte ist allerdings von Sylvia Englert so humorvoll erzählt und von Sabine Dully so witzig illustriert, dass Kinder ab vier/fünf Jahren sicherlich gerne mehr als ein Kapitel auf einmal hören möchten. Gut, dass der Text auch Erwachsene amüsiert!

 

Buchtipp: Ulrike Erb-May, Literaturpädagogin (BVL)

Verlag: Knesebeck Verlag 2019
Foto: (c) Knesebeck Verlag