Aufwachsen ist kein Kinderspiel, oder?
Zitronenkind Toni fällt es jedenfalls nicht so leicht. Während die anderen Zitronenkinder herumalbern und gelb leuchten, ist der kleine Toni eher säuerlicher Natur und von giftgrüner Farbe. Und eben weil er irgendwie ein bisschen anders ist, fangen seine gelben Nachbarn am Zitronenbaum an ihn dafür auszulachen. Aber so ist Zitronenkind Toni nun mal. Grün und besonders. Er kann nicht aus seiner Haut, reift halt langsamer als die anderen. Vom Baum hopsen wie seine Artgenossen steht also erstmal nicht zur Debatte.
Ach komm schon, Toni, möchte man ihm sagen. Lass dich vom Baum fallen und entdeck die Welt. Du bist supersüß (und ein bisschen sauer)! Vielleicht wirst du ja ein Zitronenbömschen! Oder irgendwas anderes. Zitronen können schließlich die steilsten Karrieren hinlegen. Aber Toni bleibt erstmal hängen. Wie lang das weiter- und wie es am Ende ausgeht? Sag ich natürlich nicht. Nur so viel: Am Zitronenbaum endet sein Weg nicht.
Ich finde Zitronenkind im wahrsten Sinne schön. Das Buch kommt farblich so frisch daher, wie der erste Schluck einer selbstgemachten Zitronenlimonade. Die Zitronen selbst sind wahnsinnig lustig illustriert, haben so irrsinnige Namen wie „Walter“ und plappern so frech drauflos, dass sich Erwachsene wie Kinder ein Schmunzeln schwerlich verkneifen können.
Buchtipp: Franz Potthoff, Klinikclown, Schauspieler und Theaterpädagoge
Verlag: NordSüd Verlag 2020
Foto: © NordSüd Verlag