Hanna Jansens neues Kinderbuch kommt mit einem anregenden Titel und entsprechender Titelillustration daher: „Hasen in der Nase“ ist illustriert von Leonard Erlbruch und zeigt auf dem Cover zwei pfiffige Kinder im Grundschulalter, einen wolfsähnlichen Hund und einen neugierig dreinblickenden Hasen. Und natürlich Esel, ein Stofftier, das aus Jakobs Rucksack guckt.
Und das sind im ersten Band – es sollen noch zwei folgen – die Protagonisten. Erzählt wird aus Jakobs Sicht, in personaler Erzählhaltung.
Und gefühlvoll geht es in Jakobs Leben zu: Jakobs Mutter ist zu ihrem Freund aufs Land gezogen. Ohne Jakob zu fragen, ob er das auch möchte, hat sie ihn aus der „großen Stadt, wo er und Mama es in ihrer kleinen Wohnung unterm Dach total gemütlich hatten“ (S.8), mit aufs Land nach Meisenweil genommen. Und hier muss er sich nun eingewöhnen: In Hannes‘ Haus, in der Nachbarschaft von Bauer Theisen, dessen Gülle „schlimmer als auf dem Klo“ stinkt. Seine ersten selbstständigen Ausflüge durch das Dorf („Zuhause durfte er allein nur mal eben um die Ecke und zur Schule hin.“ S.14) sind zunächst von großer Wut geprägt – die kindliche Neugier und die freundlichen Dorfbewohner, die ihn gleich als „Hannes‘ Junge“ anerkennen siegen aber letztendlich. Und als ihm dann Pia begegnet, hat er ein anderes Kind, das ihn in die Besonderheiten der Dorfgemeinschaft einführt.
Ein Kinderbuch, das das wichtige Thema „Familie“ in einer vergnüglichen, gut konstruierten und realistischen Art und Weise darstellt. Für 8- bis 9-jährige Kinder und ihre mit- oder vorlesenden Familienmitglieder ein großer Genuss!
Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)
Verlag: Peter Hammer Verlag 2021
Foto: © Peter Hammer Verlag