Ulf Stark starb 2017, im selben Jahr erschien dieser Text noch in Schweden: ein moderner Kinderroman aus der Feder – oder sollte man besser sagen: aus den Dateien? – des mehrfach ausgezeichneten Autors, der spannend und anregend ist. Er erzählt Erlebnisse der Freunde Bernt und Ulf, die zum Beispiel den Riesen Oskarsson aus der Nachbarschaft hypnotisieren wollen – obwohl nicht alle Menschen für so etwas „empfänglich“ sind, wie Bernt weiß. Oskarsson stellt sich als gar nicht so furchteinflößend heraus wie die beiden Jungen gedacht hatten und hilft als „Hypnotisierter“ dabei, Ulfs Mutter wieder fröhlich zu stimmen.
Der Erzählton des Ich-Erzählers Ulf ist kindlich, aber pfiffig, leicht zu lesen, aber wortreich und vor allem humorvoll oder nachdenklich machend, je nachdem, wie weit das Sprach- und Weltverstehen des lesenden Kindes ausgebildet ist. Naturmetaphorik für Kinder liest sich zum Beispiel so: „Die Bäume schwankten. Das Laub wirbelte durch die Luft. Die Vögel flogen rückwärts. Die Zapfen fielen aus den Kiefern. Und die Wolken fegten vorbei, schnell wie Kampfflugzeuge.“ (S. 36)
Ein ideales Buch für Kinder, die bereits selbst lesen, aber auch für das Vorlesen und Lesen mit Erwachsenen, die ebenfalls ihre Freude an diesem Kinderroman haben dürften.
Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)
Verlag: Urachhaus 2020
Foto: © Urachhaus Verlag