Das Cover des Buches zeigt ein graues großes Haus. Wenn man genau hinschaut, erkennt man einen Kopf, der neugierig aus der Haustür schaut. Und ganz oben in einem Fenster ein kleines weißes Gespenst. Schlägt man das Buch auf steht man direkt vor der Eingangstür.
In dem Haus wohnt ein kleines Mädchen, das die Leser:innen direkt anspricht und über den Besuch höchst erfreut ist. Sie bittet uns hinein und plaudert auch schon über Gespenster. Nämlich, dass es Leute geben soll, die an Gespenster glauben, aber sie tue dies nicht, habe sie doch noch nie ein Gespenst gesehen. Währenddessen führt sie uns durch das ganze Haus. Und, was das kleine Mädchen nicht sieht, sehen wir als Leser:innen plötzlich: In allen Räumen erscheinen Gespenster und scheinen sich köstlich über das kleine ungläubige Mädchen zu amüsieren: Sie schaukeln im Kronleuchter, hüpfen auf dem Himmelbett und verstecken sich hinter dem Sofa. Dieses Buch ist nicht nur ein Kunstwerk mit seinen schwarz-weiß-Fotografien, durch die sich das kleine Mädchen in leuchtenden Farben hindurchbewegt, sondern ist auch voller Humor. Die Gespenster erscheinen und vergehen auf den einzelnen Seiten. Wie von Geisterhand…
Die Originalausgabe von 2021 hat über dem Cover einen Schutzumschlag aus Pergament mit kleinen Löchern, durch die das Mädchen und einige Gespenster sichtbar sind. Das milchig weiße Pergament lässt das Haus dahinter erahnen und schafft sogleich die Atmosphäre eines nebligen Nachmittags. Schade, dass die deutsche Ausgabe auf dieses Spiel verzichtet hat. Es lohnt sich, dies mit ein wenig Pergament selbst zu versuchen.
Buchtipp: Susanne Carp, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)
Verlag: Von Hacht Verlag 2023
Foto: © Von Hacht