Der Totenkopf – Jon Klassen

Der Totenkopf basiert auf einer Sage aus Tirol, die Jon Klassen neu erzählt und illustriert hat. Bereits mit dem ersten grandiosen Satz der Geschichte ist man als Leser*in in die Handlung geworfen: „Eines Nachts, mitten in der Nacht, während alle anderen schliefen, lief Otilla endlich weg.“ Das kleine Mädchen läuft durch eine Winternacht und erreicht irgendwann ein großes Haus, in dem ein Totenkopf wohnt.Gemeinsam mit dem Totenkopf verbringt Otilla einen Tag und eine Nacht in diesem Haus und kann durch ihr beherztes Eingreifen das Schicksal des Totenkopfs verändern. Und damit auch ihr eigenes.

Die eindringlichen Bilder von Klassen in reduzierter Farbpalette, mal doppelseitig mal als Vignette, zeigen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven: mal glaubt man neben Otilla im Schnee zu liegen, mal sieht man sie von oben einen großen Saal durchqueren. Die lachsrosa Farbe des Vorsatzblattes zieht sich begleitend durch die Geschichte –  in der Morgendämmerung, dem nächtlichen Feuer und der Wintersonne.

Es ist ein Buch, das kein Vorher und kein Nacher erklärt. Und genau das ist gut.

 

 

Buchtipp: Susanne Carp, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)

 

Verlag: NordSüd 2023
Foto: © NordSüd