Der Wolf im Schafspelz – Barbara Rose, Amrei Fiedler

Der Wolf wohnt ganz dem Klischee entsprechend alleine in einer Höhle. In seiner geräumigen Wohnung liegen diverse Spielsachen, Bücher und Kuscheltiere. Es scheint ganz so, als hätte er alles, was es braucht um, glücklich zu sein. Auch seine Überzeugungen entsprechen seiner Natur: „Ich bin ein Wolf, ein echter Kerl. Einer der Schafe jagt. So war das schon immer und so muss das sein.“

Damit ist klar: ’ne dünne Gemüsebrühe mit Lauch und Karotten ist nix für ihn. Bei der Vorstellung ein zartes Lämmchen mit Petersilie im Ohr zu schnabulieren läuft ihm allerdings das Wasser im Mund zusammen. Kurzerhand stülpt er sich eine Pudelmütze über und schlüpft in ein altes Schaffell. Spätestens jetzt wird deutlich, in welche Richtung die Geschichte vom „Wolf im Schafspelz“ läuft.

Doch unfreiwillig wird der Wolf zum Helden der Schafherde, nachdem er zunächst ein kleines Lämmchen gerettet und dann einen anderen hungrigen Wolf in die Flucht geschlagen hat. Das Heldendasein und diese lieben kuscheligen Schafe… das macht ihm irgendwie dann doch ein wohliges Gefühl. Das war doch ganz anders geplant!

Nun ja, nur nicht weich werden…  Ein Abendessen soll her! So wird sich schließlich doch ein Lämmchen gefangen: „Also gut, du kleines Schaf. Jetzt fresse ich dich auf.“ Aber versteht dieses Lämmchen denn gar nix? „Au ja du musst mir richtig Angst machen“,  fängt es an zu kichern und hält alles für ein Spiel. Dieses Unschuldslamm aber auch. Welcher Wolf kann da schon hart bleiben?

 

„Der Wolf im Schafpelz“ ist ein lustiges Buch über die große Frage, wo das Glück wohnt. Neben dem ein oder anderen sprachlichen Witz gibt es auf vierunddreißig großzügig illustrierten Seiten allerhand zu entdecken.

 

 

Buchtipp: Franz Potthoff, Klinikclown, Schauspieler und Theaterpädagoge

 

Verlag: Tulipan Verlag 2019
Foto: © Tulipan Verlag