Perfect Storm – Dirk Reinhardt

Wer Dirk Reinharts Romane kennt, wird auch von Perfect Storm nicht enttäuscht: Große Spannung, ein aktuelles Thema und eine anspruchsvolle literarische Gestaltung halten über 410 Seiten hinweg am Lesen. Es geht um sechs Jugendliche, die sich nur über das Netz durch ein Computerspiel kennengelernt und angefreundet haben. Sie leben auf unterschiedlichen Kontinenten und treffen sich im ganzen Roman nicht in der Realität, sondern nur online – das aber regelmäßig und sehr verlässlich. Denn sie haben ein Ziel, das auch Gefahren birgt: Sie wollen mit ihren Hacker-Fähigkeiten zwei große US-Konzerne in die Knie zwingen, weil diese Menschenrechtsverletzungen begehen. Ein gefährliches Unterfangen mit mächtigen Gegnern!

Diese Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Textformen erzählt:

  • Chatprotokolle der Jugendlichen in einer Sprache, die sicherlich nur sehr digital kompetente Leser:innen sofort verstehen
  • Personenbeschreibungen, erstellt mit „SpyC50“
  • Erzähltext zur Person Jacob
  • Vernehmungsberichte
  • Text zur „Quest der Langloria Freedom Fighters“ …

Dadurch und durch die benutzten sprachlichen Codes ist das Jugendbuch – auch oder vielleicht gerade für Erwachsene – sicherlich eine anspruchsvolle Lektüre, die ich aber nicht aus der Hand legen konnte!

 

 

Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)

 

Verlag: Carlsen 2023 (TB)
Foto: © Carlsen