Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates – Jenny Pearson

Wunder sind eigentlich das Ding von Freddie Yates, er ist fasziniert von Fakten und sammelt sie wie andere Leute Sticker oder Pokémon-Karten. Und an Wunder glaubt er sowieso nicht.

Das soll sich alles ändern auf der Reise, die er mit seinen Freunden Ben und Charlie unternimmt, eine Reise nach Wales, wo er seinen leiblichen Vater vermutet. Diese Reise wird turbulent, witzig, aufregend und auch anstrengend, denn die drei ca. zwölfjährigen Jungen haben keinen Plan gemacht und sind mit wenig Geld und nach einem unfreiwilligen Tauchgang auch ohne Handy unterwegs. Und sie erleben einen Kriminalfall, wodurch sie sich zusätzlich gehetzt und gestresst fühlen, bis er am Ende – ohne ihr Zutun – aufgelöst wird.

Freddie erzählt aus der Ich-Perspektive und schafft durch Vorausdeutungen eine große Spannung. „‘Ja, was kann da schon groß passieren?‘, sagte ich – eine selten dämliche Bemerkung, wie ich inzwischen weiß.“ (S.102) – „Rückblickend hätten wir an diesem Punkt aufhören sollen, doch das taten wir nicht.“ (S.103) Es mag sein, dass dieses Stilmittel Erwachsenen zu häufig auftaucht – Kinder hält es sicherlich am Lesen, indem sie ihre inneren Bilder ständig aktivieren und mit dem Geschilderten „abgleichen“. Neben der Spannung soll hier noch der Humor hervorgehoben werden, der durch Missverständnisse in den Dialogen oder Erwartungen sowie durch die Schilderungen eines Zwölfjährigen entsteht. Lachen und Staunen sind bei dieser Lektüre garantiert!

Keine übliche Roadnovel – eben ein Roman für lesegewohnte 11- bis 13-Jährige mit viel Spektakel und Erlebnissen, die an Wunder grenzen….

 

 

Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)

 

Verlag: Arena 2020
Foto: © Arena