ela – Mary Delaney, Alexandra Lüthen

„Ich und Ela. Das ist eine ganz große Geschichte. Ich bin Fatih.“ Und, ich will es gleich sagen: Für mich ist es ein ganz großes Buch. Papier, Gestaltung, Bilder, Schrift und Text dieses Romans ergeben zusammen ein großes Kunst∙werk. Kein Wunder: Der Verlag heißt Kunst∙anstifter.

Es ist eine Liebes∙geschichte zwischen Jugendlichen. Soweit nichts Besonderes. Aber diese Geschichte ist in der Sprache einfach, doch sehr berührend gehalten. So können auch Menschen mit geringer Lese∙fähigkeit in den Text eintauchen. Fatih und Ela sehen sich das erste Mal im Bus des Projekts „Projekt∙weise Integration lern∙behinderter Leistungs∙erbringer in professionelle Arbeits∙tätigkeiten durch leicht leistbare Einsätze“. Und sie verlieben sich sofort.

Diese Liebe sehen Elas Eltern nicht gern und lassen Ela nicht mehr zu ihrer Arbeits∙stätte fahren. Aber Fatih arbeitet in einer Auto∙werkstatt und hat einen Onkel in der Türkei. Dort fährt er mit seinen Eltern oft in den Ferien hin. Also hat er einen Plan. Und Ela ist einverstanden.

„Ich kann nicht mehr alles erzählen. Also, ich könnte. Aber ich will das nicht. Das war nur zwischen Ela und mir. […] Nur Haut und Liebe. Ich wusste schon, was wir tun. Ich habe das gesehen. In Filmen. Oder auf Fotos.“ (S. 139)

Die Autorin Alexandra Lüthen arbeitet seit Jahren mit leichter und einfacher Sprache. Sie findet Formulierungen für Sprach∙bilder und hat hohes Einfühlungs∙vermögen für den Ich-Erzähler. Die Bilder von Mary Delaney sind so besonders wie die handelnden Personen. Ein Liebes∙roman für jede und jeden!

 

 

Buchtipp: Ulrike Erb-May, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)

 

Verlag: Kunstanstifter 2022
Foto: © Kunstanstifter