„So weit oben“ heißt das ebenso einfache wie pointierte Pappbilderbuch von Susanne Straßer. Die Ausgangslage darin ist glasklar und nachvollziehbar: Hoch oben am Fenster steht ein köstlicher Kuchen. Da kommt man einfach nicht ran! Der Bär schafft es nicht. Auch mit Hilfe des Schweins bleibt es dabei: Der Kuchen ist sooo weit oben. Und Bär und Schwein? So weit unten. Klar. Hm. Verdammich! Selbst als noch Hund, Hase und Huhn die Räuberleiter emporsteigen, um den Kuchen zu ergattern: Es ist partout nicht dranzukommen. Als zuletzt „plitsch-platsch“ der Frosch hoch auf den Turm aus Tieren hüpft, scheint es kurz so als könnte es was werden mit dem Kuchenschmaus für alle. Aber nein. „Zack!“, kommt das Kind, schnappt den Kuchen und die Tiere purzeln zu Boden. Ende aus Mickey-Maus mit dem großen Kuchenschmaus? Quatsch. Denn das Kind kommt ganz geschwind, schon unten raus, aus diesem Haus.
So heißt es am Ende: „Tür auf. Kuchen für alle! Mmh.. lecker!“
„So weit oben“ ist mit seiner kindgerechten, lautmalerischen Sprache und den minimalistischen Bildern ein Bilderbuch, dass auch schon ganz kleine Menschen gut verstehen können – vor allem auch durch die Wiederholungen in Text und Bild. Kinder lieben diese Wiederholungen! Wiederholungen? Auja: Wiederholungen! So fällt es allen leicht an der Geschichte dranzubleiben. Trotzdem: Wer jetzt denkt „So weit oben“ wäre irgendwie schnöde, der irrt sich. Die Illustrationen von Susanne Straßer bergen trotz ihrer Einfachheit total viele spannende Details zum Staunen!
Buchtipp: Franz Potthoff, Theater- und Literaturpädagoge, bookbike-Fahrer
Verlag: Peter Hammer 2014
Foto: © Peter Hammer