Als Papas Haare Ferien machten – Jörg Mühle

Hinter dem unschuldig klingenden Titel des Buches versteckt sich viel mehr, als nur eine „Ferien-Geschichte“: Eine rasante und überaus amüsante Verfolgungsjagd zwischen Papa und seinen Haaren, die eines Tages beschlossen haben, ihren eigenen Weg zu gehen. Denn sie wollen auch „mal was sehen von der Welt“.

Mit trockenem Humor wird die wilde Jagd aus Perspektive des Kindes geschildert, das mit Verwunderung und Nüchternheit über die starken Emotionen des Vaters zum Thema Haare-verlieren berichtet.

Gemeinsam mit dem verzweifelten Papa saust man durch das Buch, wird auf jeder neuen Seite angetrieben von der Suche nach den Haaren, die sich so gut in den strichhaften Illustrationen tarnen, dass man sie – genau wie Papa – überall vermutet.
Man fühlt sich genau wie der haarlose Vater aufs Korn genommen, nicht zuletzt durch die augenzwinkernden Bemerkungen neben einigen der Bildern, die klarstellen, dass es sich bei den gemalten Strichen (natürlich) nicht um die Haare handelt.

Als die Haare dann auch noch Postkarten von ihren Reisen aus der „Sahaara“ und aus „Nordhaarmerika“ schicken, ist man voller Mitgefühl für den traurigen Mann ohne Kopfhaar.

Aber wer weiß, vielleicht geschieht ja noch etwas Unglaubliches…

 

Dieses schwungvolle Buch vereint Abenteuer- und Detektivgeschichte und ist ein großer (Suchspiel-) Spaß für alle Lesenden und Vorlesenden!

 

 

 

Buchtipp: Linda Schocke, Bildungsreferentin jugendstil nrw, Lese- und Literaturpädagogin (BVL)

 

Verlag: Moritz 2022
Foto: © Moritz